Donau und Theiß 2012
Schon in 2007 hatte ich oft den Wunsch an schönen Stellen anzuhalten und eine Weile zu bleiben. Dagegen sprach der Tiefgang von fast 1,8m der Naomi und der Umstand, nicht alleine zu sein.
Diesmal geht es deshalb alleine mit meiner Jofa Stor Triss 525 KS auf Tour. Der Plan ist, ab der slowakisch-ungarischen Grenze bis zur Theißmündung in Serbien und dann wenn möglich die Theiß flußauf bis zum Theiß See zu fahren. Über die Befahrung der Theiß habe ich nur geringe Informationen des ungarischen Teils, für den serbischen gar keine.
Das Boot wird für die lange Reise recht spartanisch sein, bietet aber den Vorteil eines geringen Tiefgangs und leichtem Handling. Mit dem alten 8 PS Yamaha ist es gut und zuverlässig motorisiert.
Als erstes möchte ich mich bei Franz bedanken. Ohne ihn wäre dieser Törn nicht so einfach möglich gewesen. Mein Zugfahrzeug, ein alter VW T4 bekam überraschender Weise keinen TÜV und so hatte ich das Problem vom Neusiedler See zur Donau und dann wieder von der Theiß zurück zu kommen. Als ich im Hafen davon erzählte, bot sich Franz selbstlos an das trailern zu übernehmen.
Wegen der Übersichtlichkeit habe ich aufgeteilt in 4 Teile Donau und 2 Teile Theiß.
Günyu bis Szögliget (diese Seite, bei den anderen einfach auf den Text klicken)
Die Donau von Gönyu bis Szögliget
Zuerst geht es von meinem Liegeplatz in Breitenbrunn nach Komarno in die Slowakei. Nach telefonischer Auskunft von Miro in der dortige Marina ist slippen dort kein Problem.
Allerdings liegt der Slip voll im Hochwasser führenden Strom und nicht wie erhofft im ruhigen Hafenbecken.
Da es schon spät ist, verbringe ich die erste Nacht in Komarno auf dem Trailer und Franz sucht auf der Heimfahrt eine bessere Sliprampe.
Da Franz erst am nächsten Nachmittag kommen kann, gehe ich schon mal in den etwa 1 km entfernten Supermarkt um Vorräte zu bunkern. Vollgetankt haben wir schon an der Straßentankstelle.
Im Restaurant von Miro stimme ich mich schon mal auf den Verkehr auf der Donau ein.
Die Schnellfähre Bratislava - Budapest
Am frühen Nachmittag kommt dann Franz und zieht mich zu einer passenden Sliprampe.
Diese Rampe ist etwas vor der Strömung geschützt.
Punkt 18 Uhr bin ich dann in Gönyu, Flußkilometer 1791 RU gestartet.
Die erste Etappe bringt mich nur gut 30 km weit wieder nach Komarno in Miros Hafen.
Dort mache ich das Boot für die Reise fertig.
Bei blendendem Gegenlicht geht es gegen 8 Uhr Abends in den Hafen Komarno.
Hier kann ich erstmals testen welche Geschwindigkeit das Boot mit dem "neuen" 8 PS Motor ohne Strömung fährt. Es sind bei Vollgas etwas mehr als 10 km/h, so daß es in jeder Situation auf der Donau unterhalb genügen wird um gegen den Strom anzukommen.
Das Wetter ist brütend heiß bei etwa 32 Grad im Schatten.
Blick von der Straßenbrücke die das slowakische Komarno mit dem ungarischen Komarom verbindet, Richtung Donau.
An der Grenze kann ich Euro in ungarische Forint eintauschen.
Am 19.6. geht es dann in aller Frühe los auf die Donau.....
... um dann nach nur 1 km Fahrt in die Vah abzubiegen.
Die Einmündung
Die Vah ist nach der Donau der größte Fluß der Slowakei und nach meinen Informationen auf etwa 70 km schiffbar.
Schon nach 2 km die erste Marina, von denen es viele geben soll.
Diesen Fluß will ich auch noch einmal befahren, kehre aber nach der nächsten Kurve um und auf die Donau zurück.
Es hat starke Strömung die ich mit 9 km/h gemessen habe .....
..... jedoch habe ich am meisten Respekt vor der Schnellfähre, die Wien, Bratislava und Budapest miteinander verbindet.
Anfangs ist das linke Ufer slowakisch und das rechte ungarisch.
Mein Sonnendach bewährt sich, da ich sonst bei 32 Grad arg ins schwitzen gekommen wäre.
Fernglas, Donaubuch und ......
.. meine etwas veralteten aber ausgezeichneten Karten von Pierre Verbergh sind die wichtigsten Navigationsmittel. Das GPS dient nur zur Geschwindkeitsmessung.
Pünktlich zu Mittag erscheint dieses Restaurantschiff auf der slowakischen Seite.
Es bietet an Bug und Heck Gästestege und ich mache wegen dem starken Strom am Heck fest ....
... um mir ein ausgezeichnetes ungarisches Gulasch zu genehmigen.
Nach dem Essen noch ein kleiner Rundgang durch das Dörfchen Moca ....
... bevor es nach ausgiebiger Pause wieder auf die Donau geht.
Der Fluß führt wegen dem hohen Wasserstand viel Treibholz.
Schon wenige Kilometer weiter würde mich ein weiteres Restaurantschiff einladen.
Zwar beherrscht die Berufsschifffahrt den Verkehr, aber auch einige Sportboote begegnen mir.
km 1633
Viele Inseln gibt es auf diesem Abschnitt.
Eztergom kommt in Sicht. Hier ist schon auf beiden Seiten Ungarn.
Wenige Meter hinter der Brücke geht es in den Hafen von Attila. Jedoch herrscht hier Linksverkehr und mir kommen mehrere Kreuzfahrtschiffe entgegen.
So bin ich gezwungen etwa 2 km flußabwärts weiter zu fahren und diese passieren zu lassen.
Jetzt bewährt sich das erste mal mein Boot leicht übermotorisiert zu haben. Mit Vollgas geht es die 2 km gegen den Strom zurück in den Hafen.
Hier bin ich schon 2007 gut gelegen und kaufe das erste mal 20 Liter Sprit nach.
Mit einem kleinen Stadtbummel lasse ich den Abend ausklingen.
Am nächsten Morgen erst mal in eine Wechselstube und am Markt etwas frisches Essen einkaufen.
Dann geht es mit Tagesziel Szödliget weiter.
Die Donau fließt hier sehr schnell und das Fahrwasser wechselt andauernd die Seite.
Viele Inselchen sind überschwemmt und nur einzelne Bäume ragen mitten im Fluß aus dem Wasser.
Die flache Landschaft wird vor Visegrad wieder durch Berge ersetzt.
Viele kleine Ortschaften am Fluß und diese werden häufig durch Fähren miteinander verbunden.
Visegrad in Sicht.
Leider hat es bei der Vorbeifahrt starke Verwirbelungen und einigen Verkehr durch Ausflugsboote, so daß ich wenig fotografieren konnte und die wenigen Fotos verwackelt sind. Zu Hause kann ich dann das Filmchen von der Vorbeifahrt hochladen.
Es hat starke Strömung und viele Verwirbelungen weshalb der Motor auf Vollgas läuft. Der Lärm ist nervig, normal bei knapp über Standgas ist es deutlich angenehmer.
Hier teilt sich die Donau in einen kleineren Arm (Sezendre Donau) und einen größeren. Da ich in Szödliget im großen Arm verabredet bin, nehme ich diesen.
Wegen den vielen Verwirbelungen gebe ich Gas.
Var
In diesem Abschnitt wird mir mehrmals das Ruder durch Treibholz blockiert.
In der Viking Marina Szögliget angekommen.
Hier treffe ich einige hiesige Freunde und wir kochen leckeres Gulasch am Strand.
Diese haben mir sehr bei den Vorbereitungen für den ungarischen Teil meiner Reise geholfen und unterstützen mich auch hier. Ein riesiges Danke an Csabi und Frank mit Familien.
Am nächsten Tag geht es weiter im Teil von Szögliget nach Baja.