Donau Serbien bis Theißmündung 2012

 

 

 

 

Um die Seiten nicht zu lang zu machen habe ich geteilt. 

Am 12. Tag meiner Reise an der ungarisch-serbischen Grenze.

Die Schifffahrtszeichen befinden sich normalerweise an Land.

Auf Stelzen befindliche Ferienhaussiedlung direkt an der Grenze.

Diese Schleuse am Bezdan-Theiß-Kanal ist weit

Auf ihm kommt man zum Großen Batschka-Kanal bis nach Novi Bečej an der Theiß, ich benötige aber die Grenzabfertigung und begebe mich deshalb über die Donau zur Theiß. Der Franzenskanal, benannt nach dem damaligen ungarischen König Franz I wurde 1802 eröffnet und 118 km lang. Diese Schleuse ist angeblich das Bauwerk in Europa, bei dem Stahlbeton unter Wasser verarbeitet wurde. Ob er heute noch befahrbar ist, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

Hier wartet bei km 1425 der serbische Zoll auf mich. Ab hier habe ich noch 210 Flußkilometer durch Serbien bis zur Theißmündung. 

Ich mache an einem "Schwarzen" mit deutscher Flagge fest und hoffe daß er bald fertig ist. Auf dem Schiff spricht keiner richtig Deutsch oder Englisch und ich traue mich nicht mein Boot zu velassen um zum Hafenkapitän zu gehen. Nach einer längeren Wartezeit kommt jemand und lotst mich an die andere nichtoffizielle Seite des Zollsteigers.

Ich getraute mich vorher nicht hier anzulegen, da das Schiff der YU-Agent in der Einfahrt gelegen hatte.

Das Schiff der YU-Agent kommt zurück.

Im Büro des Hafenkapitäns bekomme ich die erste Karte der Theiß, allerdings in Kyrillischer Schrift zu sehen. Zu Hause war es nicht möglich über den serbischen Teil Informationen zu erhalten.

Mehrmals verkeilt sich heute Treibholz in Ruder und Antrieb. Nur gut, daß ich eine Säge dabei habe und deshalb das Ruder nicht abbauen muß.

Ein blinder Passagier ...

Mir gefällt die serbische Donau mit ihren vielen Inseln gut.

Nur das Treibholz hätten sie weglassen können ....

Kurz vor Sonnenuntergang kommt Apatin in Sicht.

Die Kathedrale in den letzten Sonnenstrahlen ...

Ich beeile mich in den Hafen zu kommen.

Flußkilometer 1402

Als ich am Steg liege, brennen schon die Lampen.

Es waren zwei deutsche Segler mit Ziel Schwarzes Meer und ein österreichischer Stahlverdränger, der zurück nach Hause fuhr, anwesend.

Apatin ist eine hübsches Städtchen.

In einem Cafe finde ich ein schattiges Plätzchen mit freiem WLAN.

Breite beschattete Bürgersteige säumen beide Seiten der Hauptstraße.

Direkt am Hafen gibt es ein Restaurant, wie üblich auch freies WLAN.

Direkt neben dem Restaurant befindet sich eine Tankstelle, die praktischerweise im Hafen eine Zapfsäule betreibt.

Die Temperatur sinkt auch nachts nur knapp unter 30 Grad, an schlafen in der aufgeheizten Kajüte ist erst spät zu denken.

Dieser hübsche Segler auf Europarundreise ist von Mallorca kommend über Deutschland wieder Richtung Süden unterwegs.

Bei der Abfahrt mache ich noch einmal alle Tanks voll, so bequem bekomme ich keinen Sprit mehr auf meiner Tour.

Ich folge immer dem Hauptstrom, es gibt viele Verzweigungen.

Die Draumündung (Drave)

Deutlich ist noch lange die braune Färbung der Hochwasser führenden Donau vom klaren Wasser der Drau zu unterscheiden.

Noch ist die rechte Flußseite kroatisch.

Viele Csardas säumen den Fluß. Hier bekommt man oft sehr günstig frische Fisch auf den Tisch.

Vukovar auf der kroatischen Seite.

Ganz rechts im Bild die Hafeneinfahrt, wo wir 2007 gelegen haben. Ich würde gerne Branco, unseren damaligen Gastgeber besuchen. Da es hier keine Möglichkeit zum Ausklarieren gibt, wäre das aber mit erheblichem Aufwand verbunden.
Der Anleger für Fahrgastschiffe war in 2007 noch nicht.

Genau am Kilometerschild 1319 sehe ich eine geöffnete Csarda und beschließe dort zum Essen zu gehen.

Hier hätte ich mir mein Dingi gewünscht, das ich aus Platzgründen zu Hause gelassen habe. So muß ich am Ufer im Strom festmachen und bekomme nasse Füße beim wieder einsteigen.

Auf dem Gelände lassen sich einige Störche nicht stören.

Mit Blick aufs Boot genieße ich den angebotenen Wels.

Ausgerechnet jetzt passiert ein Kreuzfahrer und wirft einen Meter Welle. Ich renne zum Boot um zu verhindern, daß Trissie an Ufer oder auf eines der Fischerboote geworfen wird. Mit viel Mühe gelingt es mir das Boot im Wasser zu halten.

Das hübsche Segelboot aus Apatin passiert und wir winken uns zu.

Da es schon spät ist, beschließe ich im angrenzenden Altarm ankernd die Nacht zu verbringen.

Es gibt nicht viel schöneres als bei lautem Froschgequacke und Vogelgezwitscher den Reihern und Kranichen beim Fischen zuzusehen.

Am nächsten Tag dann starker Gegenwind.

Der Wind nimmt immer mehr zu und an einer Engstelle werden die Wellen so stark, daß die Ankerkette aus dem Eimer ausrauscht. Ich verziehe mich in einen windgeschützten Nebenarm und warte vor Anker liegend ruhigeres Wetter ab.

Hier im Schatten läßt es sich aushalten.

Kroatische Festung Sarengrad.

Ilok, die östlichst Stadt Kroatiens. 3 km weiter habe ich auf beiden Seiten Serbien.

Im Hafenbecken von Backa Palanka überlege ich zu übernachten, fahre aber dann doch weiter.

Keine 30 km mehr bis Novi Sad, da gönne ich mir eine Pause in einer Csarda. Leider gibt es Nachmittags kein Essen.

Direkt beim Badestrand geht es in den Altarm mit Novi Sads Marinas.

Die Marina sind alle voll belegt, aber eine feiernde Gruppe winkt mich ans Heck ihres Bootes. Sie feiern den seit 20 Jahre still stehenden Motor zum laufen gebracht zu haben und laden mich gleich ein mitzufeiern.

Der Sohn meines Gastgebers fährt mich auf meine Frage zur Tankstelle dort hin und ich mache wieder mal alle Kanister voll. Danke hierfür noch mal an dieser Stelle. Die Gastfreundschaft in Osteuropa ist immer wieder überwältigend.

Direkt neben der Marina führt eine Laufbahn für die Jogger am Donauufer entlang. Eigentlich wollte ich die Festung Pedrovaradin besuchen, da ich beim letzten Besuch noch nichts von dem 32 km langen unterirdischen Gangsystem wußte, aber 46 Grad im Schatten und 6 bis 7 km Fußweg bringen mich davon ab.

Pedrovaradin bei der Vorbeifahrt am nächsten Morgen. Heute will ich die Theiß erreichen.

Wie vom Hafenkapitän in Bezdan empfohlen mache ich am Zollponton fest und frage nach der Theiß. Wir plauderten eine halbe Stunde entspannt, von einer benötigten Lizenz war aber nicht die Rede. Da hätte ich wohl doch besser den Hafenkapitän verlangen sollen. :-)

Es gäbe viele Einkehrmöglichkeiten auf diesem Abschnitt.

Am Hotel Bozic könnte man anlegen und übernachten. Ich will aber weiter.

Linker Hand geht für einige Kilometer die Puzta direkt bis zum Donauufer.

Die typischen Puztarinder.

Keine 15 km mehr bis zur Theiß.

Öfters sehe ich badende weit im Fluß stehen und in einem leichtsinnigen Moment sitzte ich auch schon auf einer Sandbank auf, von der ich aber leicht wieder frei komme.

In der Marina Slankamen versuche ich noch Sprit zu bekommen, da ich keine Ahnung habe was auf der Theiß auf mich zukommt.

Stari Slankamen gegenüber der Theißmündung. Vor fast genau 321 Jahren fand hier einmal ein großes Seegefecht im Rahmen der Schlacht bei Slankamen statt. Dabei zerstörte die Osmanische die Habsburger kaiserliche Flotte.

Ich frage vergeblich nach, die nächste Tankstelle würde ich aber schon nach 10 km in der Theiß finden wird mir gesagt. Sprachs und brauste mit seinem Boot davon und ich hinterher. 

Das hätte ich mal lieber bleiben lassen, bei der Rückfahrt ins Fahrwasser gab es eine heftige Grundberührung. Der Motor ging aus und das Ruder ist gebrochen. Zwar sprang der Motor wieder an, aber sobald ich einen Gang einlegte, war er wieder aus. Ich hatte schlimmste Befürchtungen, mußte aber erst mal versuchen mit dem Elektromotor aus der Strömung zu kommen. Das klappte leider nicht und ich drohte am Hafen vorbei zu treiben, als mich ein Fischerboot grüßt und ich um Schlepphilfe bitte, die auch sofort gewährt wurde.

Der Leuchtturm Markiert die Mündung, die für mich gerade unerreichbar scheint. Meine Helfer schlagen vor zuerst mal in der Gaststätte, an dessen Ponton jetzt Trissie liegt ein Bier zu trinken und so bin ich froh mich für das Abschleppen wenigstens mit einer Einladung revanchieren zu können, Geld lehnen sie ab.

Beim Bier wird telefoniert und sie sagen mir in einer Stunde könnten wir zum Meistro. Also wird erst mal gegessen und dann fahren wir zu dieser Werkstatt. Nach Begutachtung des Schadens schickt der Meistro meinen Fahrer noch mal weg und repariert erst mal ein Kinderfahrrad.

Mein Helfer kommt mit Bandstahl und Schrauben zurück und das Ruder wird repariert.

Ich bekomme genaue Anweisungen, wie ich den Hafen zu verlassen habe und taste mich wieder zur Donau vor. Man hat mich mit der Begründung ich wäre Gast weder Essen noch trinken bezahlen lassen.

Hier endet mein Donauabschnitt und ich fahre ohne jede Informationen was auf mich zukommt in die Tisa ein.

Günyu bis Szögliget(Link)
Szögliget bis Baja (Link)
Baja bis Mohacs (Link)
Mohacs bis Theißmündung (Link)

Weiter geht es zur serbischen Theiß (Tisa)           

 

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